Große Kinderaugen strahlten Santa an, als er am Tag vor Weihnachten noch schnell durch die Kaufhäuser zog um sich ein Bild vom ganzen Trubel zu machen. Trubel, den Santa eigentlich so gar nicht mochte. Er verstand einfach nicht, wieso die Menschen alles auf den letzten Drücker erledigen mussten. Santa hatte schon alle Geschenke für die Kinder fertig, er kannte alle Wünsche, alle Sorgen und wusste, was er jedem Einzelnen mitbringen musste.
Scheinbar wussten es die Menschen aber nicht, denn wie die hier alle durch die Geschäfte wuselten. Grausam. Als wenn sie nur noch heute zu leben hätten und dann nie wieder einkaufen gehen könnten. Santa wusste eh, dass die Menschen nach Weihnachten noch verrückter waren, denn dann gab es Rabatte und die Leute kauften noch viel mehr. Aber Santa interessierte dies nicht sonderlich.
Die Kinder die er traf, die wussten alle, dass er der wahre Santa ist. Er hatte eine ganz besondere Ausstrahlung auf die Kinder, er konnte ihre Gedanken lesen und gab meist durch ein Lächeln zu verstehen, dass er Ihnen wirklich zuhört. Die kleine Tiffany zum Beispiel – ihr Hund war gestern verstorben, ein Auto hat es überfahren und Santa sagte zu ihr, dass Tiffany sich keine Sorgen machen muss, denn ihrem Hund geht es nun auch gut, er spielt mit ganz vielen anderen Hunden im Hundehimmel und schaut auf sie hinab. Sie soll nicht so lange traurig sein. Was er Tiffany nicht sagt, ist, dass ein kleines Hundewelpen auf Tiffany wartet…
Paulchen trottete total abwesend neben seiner Oma und hörte mit seinem iPhone Musik. Paulchen war 11 Jahre alt aber er wollte unbedingt ein iPhone haben und er bekam es auch. Oma fand das nicht so gut, denn durch die Scheidung der Eltern bekam Paulchen alles was er wollte und niemand sagte mal Nein. Paulchen hat dadurch den Respekt verloren und motzt Oma meistens an, seine Großeltern sind aber die einzigen die sich vernünftig um Paulchen kümmern.
Santa stupste Paulchen leicht von der Seite an, der gleich rumpöbeln wollte, aber als er merkte, dass es der echte Santa war verstummte er urplötzlich. Santa grinste Paulchen nur an und sprach ihm Mut und Kraft zu, dass er doch seine Großeltern schätzen solle, wie er einst seine Eltern schätzte…
Paulchen schien zu begreifen, aber dann war Santa auch schon wieder bei Kai. Kai plärrte seine Mutter an, weil er diesmal keine Schokolade an der Kasse bekam. Santas Worte, warum er denn wegen Schokolade solch Aufstand mache und er etwas entspannter sein soll, weil ihm dann seine Mutter öfter mal eine Freude macht ohne den Zwang des Aufstandes verstand der 5 Jährige auch ohne große Worte. Santas Lächeln schwebte durch das Shopping Center und jedes Kind strahlte als es Santa sah…
Santa liebte es bei den Kindern zu sein, aber genauso liebte er es, bei den Eltern, den Erwachsenen und jungen Leuten ein schönes Weihnachtsgefühl zu erschaffen. Es brauchte zum Glück nur die Anwesenheit, ein Lächeln und manchmal auch ein paar freundliche Worte.
Santa verließ zufrieden das Shopping Center um zurück an den Nordpol zu fliegen. Morgen schon war Weihnachten und vorher möchte er noch etwas ausruhen. So wie jedes Jahr.
Sehr stimmungsvolle Geschichte.