„Natale con i tuoi, Pasqua con chi vuoi“, also „Weihnachten mit deiner Familie, Ostern mit wem du möchtest“
Weihnachten ist dem Italiener ein sehr familiäres Fest, welches selbst im eigenen Land unterschiedlicher kaum sein könnte. Der Italiener hat nämlich für jede Region in der er lebt einen eigene Tradition die es zu Weihnachten gibt.
Dennoch ist die Weihnachtsdeko in den Innenstädten identisch wie die, die wir überall in der westlichen kommerziellen Welt kennen. Der Weihnachtsbaum wurde erst nach dem 2. Weltkrieg importiert. Dagegen gibt es die Weihnachtskrippe schon deutlich länger. Seit dem 14. Jahrhundert gibt es die dort. In Neapel zum Beispiel gibt es eine Straße der Krippenbauer, in der man unterschiedliche Modelle aus unterschiedlichen Zeiten kaufen kann. So gibt es auch moderne Krippen, in denen auch moderne Berufe dargestellt sind. Zum Teil gibt es auch lebende Krippen und viele Nachbarn streiten dort um die schönste Krippe im Vorgarten.
Doch genug gekrippt, die Italiener – weil es der Brauch so will – fasten am Tag vor Weihnachten, am Heiligabend gibt es dann ein eher kleines Essen, Fisch, Gemüse oder Truthahn. Eine Bescherung ist auch eher unüblich. Pünktlich um Mitternacht wird dann das Weihnachtsfest per Glockenläuten eingeläutet. Die Erwachsenen und die älteren Kinder nehmen dann an der Mitternachtsmesse teil und das Jesuskind darf in die Weihnachtskrippe gelegt werden.
Geschenke. Jeder will Geschenke. Als gut, die gibt es auch. Gleich. Einige Familien tauschen die Geschenke schon um Mitternacht aus, kommt darauf an aus welcher Region sie kommen, meistens gibt es die Bescherung aber erst am Morgen nach dem Aufstehen. Und auch ein reichliches Festmahl im Kreis der Familie findet dann am Weihnachtstag statt. Ein traditionelles Essen gibt es da nicht wirklich, aber einen traditionellen Nachtisch: Panettone – ein süßes Brot mit Rosinen und kandierten Früchten. Okay, es gibt dann auch noch Pandoro (süßes Brot ohne Rosinen und kandierte Früchte), Panforte (mit Mandeln, kandierten Früchten und Gewürzen) und Panna cotta con frutta (Dessert aus Sahne, Zucker, Gelatine und Früchten).
Kommen wir nun zu den Feiertagen und Festtagen. Der Nikolaus kommt, in einigen Regionen sogar mit Schreckgestalt am Tag zum 6. Dezember. Am 13. Dezember ist dann Fest der heiligen Lucia, der Lichterkönigin. Dort bekommen die Kinder schonmal ein paar kleine Geschenke. Früher bekam der Esel der heiligen Lucia von den Kindern Brot, Orangen und Milch vor die Tür gestellt. Weihnachten ist dann der 25. Dezember und wir wollen es nicht vergessen: Der Weihnachtsmann ist eine Hexe. Die Hexe Befana bringt am heiligen 3.Königs-Tag die Geschenke. Sie reitet auf ihrem Besen und kommt durch den Kamin und bringt Geschenke, die sie den Kindern in die Schuhe steckt. Natürlich ist sie, wie sollte es anders sein, eine hässliche Hexe, denn hübsche Hexen gibt es natürlich nur im Märchen. Aber die Hexe ist lieb und der Tradition nach macht sie dies, weil sie auf der Suche nach dem Christuskind war und durch die Geschenke hoffte, es zu finden.
Buon Natale!